zum Jahrestag der Katastrophe von Fukushima

 

von Marvin Neubauer und Meera Zaremba

 

„Fukushima ist überall! “ Auch die Anti-Atomkraft-Demonstration in Gronau atmete diesen Geist, bei der auch die Jungen Grünen Düsseldorf vertreten waren. Sie fand am 09. März 2013 anlässlich der Nuklearkatastrophe von Fukushima vor zwei Jahren statt. Damals kam es – ausgelöst durch ein Erdbeben- in 3 Reaktorblöcken im Kernkraftwerk Fukushima I zu Kernschmelzen. Radioaktives Material wurde freigesetzt und kontaminierte die Umgebung, Wasser, Nahrungsmittel und Luft. 100.000 bis 150.000 Einwohner mussten fliehen.

Vor diesen Ausmaßen erscheint es zynisch zu behaupten, Fukushima sei überall. Doch gemeint ist: „Fukushima kann überall sein! “ Denn auch in Europa (ein GAU z.B. in Frankreich ist auch ein GAU in Deutschland!) sind Reaktorunfälle nicht auszuschließen und deswegen ganz klar und ausdrücklich möglich! Ob nun durch eine Naturkatastrophe, durch menschliches Versagen oder durch einen (terroristischen oder unbeabsichtigten) Flugzeugabsturz, der durch eine 15 minütige Vernebelung oder die -meist nicht oder unzureichend ausgebauten Schutzmauern- wohl kaum verhindert werden könnte. Und von den übrigen Problemen, wie der Uranförderung oder dem Atommüll ist noch gar nicht gesprochen…

 

Nach der Katastrophe von Fukushima machte die deutsche Bevölkerung, die schon lange davor mehrheitlich gegen die Nutzung der Atomkraft war, ihrer Wut Luft. So wurde nicht nur in Baden-Württemberg mit der ersten Grün-Roten Landesregierung Geschichte geschrieben, sondern auch und vor allem war Merkel gezwungen dem öffentlichen Druck nachzugeben: Der rot-grüne Atomausstieg, den sie gerade erst gekippt hatte, wurde von neuem beschlossen und es war klar: Die Energiewende wird kommen!

 

Und nun kommen wir der Antwort auf die Frage näher, wieso auch heute noch – obwohl der Atomausstieg doch entschieden ist – eine Anti-AKW-Demo sinnvoll und nötig ist:

Mit dem Ja zur Energiewende ist zwar das Ziel des Weges klar formuliert, doch der Wille fehlt nach wie vor, diesen Weg konsequent und möglichst zügig zu beschreiten.

Die Investition in Erneuerbare Energien ist auch eine Investition in die Zukunft!

 

Erstens können zentrale und monopolistische Energieversorger, die die Strompreise künstlich hochtreiben, entthront werden. Stattdessen kann man dezentrale Versorgungsstrukturen schaffen, die sich besonders dadurch auszeichnen, dass sie z.B. über Energiegenossenschaften in den Händen der Bevölkerung liegen.

 

Zweitens wird nur durch den Ausbau der Erneuerbaren die Klimakatastrophe aufgehalten. Deren gigantische Folgekosten lassen sich nicht nur in Maßnahmen zur Bekämpfung von Überschwemmungen, Naturkatastrophen oder Wüstenausbreitung aufrechnen, sondern auch in Menschenleben (Hunger, Kriege um Wasser und fruchtbare Böden etc.).

 

Umso notwendiger ist eine aufgeklärte und aufklärerische Zivilbevölkerung, die solange vorantreibt, bis der letzte Schritt in eine grüne Zukunft g­­­­egangen ist! Der Druck auf schwarz-gelb muss weiter ausgeübt werden, denn wir wollen eine echte und nachhaltige Energiewende, die diesen Namen verdient hat und nicht in alte und schädliche Bequemlichkeiten zurückfallen. Zu Atomkraft sagen wir weiterhin: Nein danke!