Freitag, 06.10.2017

Es ist 5:15 Uhr. 16 politisch aktive Jugendliche treffen sich am Düsseldorfer Hauptbahnhof, um die
Zugreise nach Kopenhagen anzutreten. Zwischen Leuten von Junger Union und hauptsächlich Jusos
standen Sarah und ich erwartungsfroh, aber mit einem unguten Gefühl im Bauch, denn in der Nacht
zuvor fegte Sturm „Xavier“ über Nord- und Ostdeutschland und hinterließ Chaos, nicht nur in der
Organisation der Deutschen Bahn. Allen war klar, dass die Fahrt länger dauern würde, als die
geplanten 9 Stunden…
5:30: Wir nehmen den ersten Zug Richtung Essen, nachdem der eigentliche ICE nach Hamburg bereits
ausgefallen ist. Von dort aus mussten wir umplanen und nahmen den nächsten ICE nach Hannover.
Ca. 10 Uhr: Ankunft in Hannover. Ende aller Zugverbindungen in den Norden. Schlangen bildeten sich
vor den Schaltern, manche standen bereits seit über 3 Stunden an und waren noch immer nicht am
Ende angekommen. Die Bahn verteilte Taxitickets, für eine solch große Gruppe wie die unsere? Nicht
möglich. Also hieß es warten. Während unser Reiseführer und ehemaliges JG-Mitglied Samuel sich
um die Weiterfahrt kümmerte, versuchten wir uns mit dem Hauptbahnhofleben zu arrangieren.
Gegen 12 Uhr: Weiterfahrt mit einem Flixbus nach Hamburg. Es ging also doch noch weiter… Aber
hey, wir waren trotz allem noch schneller als manche Alleinreisenden, die mit uns in Hannover
ankamen und noch immer in der Schlange am Schalter standen.
15 Uhr: Ankunft mit dem Flixbus in Hamburg. Bis der nächste Zug nach Kopenhagen abfuhr hatten
wir Zeit für ein wenig Sightseeing und um Mittagessen zu gehen. Theoretisch wären wir jetzt schon in
Kopenhagen gewesen, aber was soll man machen.
17 Uhr: Statt Besuch der Deutsch-Dänischen Handelskammer hieß es zunächst Zugfahrt und später
auch noch ein Stück Fährfahrt.
23:30 Uhr: Statt um 14 Uhr waren wir nun also 9 Stunden später am Ziel unserer Reise… Ein Großteil
der TeilnehmerInnen ging schlafen, der harte Kern feiern. Der Samstag versprach interessantes aber
auch anstrengendes Programm.

In dem Kanal durch die Innenstadt lässt sich eine versteckte Unterwasser-Skulptur bestaunen

 

Samstag, 09.10.2017

Nach einer kurzen Nacht traf sich die Gruppe in alter Frische zum Frühstück um 9 Uhr morgens.
Nachdem wir am letzten Tag nur Züge, Busse und Schiffe von innen betrachten durften, waren wir
umso gespannter endlich Kopenhagen zu sehen.
Unser Programm begann mit einer fast dreistündigen Stadtführung, bei der uns die wichtigsten
Sehenswürdigkeiten, Regierungsgebäude, die Innenstadt und die Geschichte Kopenhagens näher
gebracht wurde.
Das kalte Wetter und der Regen störten kaum. Im Gegenteil wurde dadurch der ganz eigene Charme
der Stadt wunderbar unterstrichen.
Die Tour endete bei einer Streetfoodhalle, in der wir alle unterschiedlichste Gerichte aus allen
möglichen Ländern und Kulturen zu Mittagessen konnten.
Anschließend stand der Besuch von Christiansborg Palace auf der Tagesordnung. Das Schloss
beherbergt die Spitzen der drei Staatsgewalten des Königreichs Dänemark. In ihm befinden sich
Räume des Parlaments, das Oberste Gericht, ein Dienstsitz des Ministerpräsidenten sowie Königliche
Empfangsräume.
Die Zeit bis zum Abendessen stand uns zur Freizeitgestaltung frei. Wir blieben aber trotzdem
zusammen und besuchten gemeinsam die Freistadt Christiania. Bei der alternativen Wohnsiedlung
handelt es sich um eine staatlich geduldete autonome Gemeinde. Diese setzt, begleitet von
Basisdemokratie und Konsensentscheidungen, auf Selbstregulierung. Außerdem besitzt sie einige
Regeln, die beispielsweise harte Drogen, Gewalt, Waffen, Autos und kugelsichere Kleidung verbieten.
Eine Polizei gibt es nicht. Der Konsum von Marihuana und Haschisch wird dort von der dänischen
Regierung toleriert. Diese werden den Besuchern beim Eintritt in die Stadt in einer großen
Handelsstraße direkt angeboten.
Nach einem gemeinsamen Abendessen, brachen wir zu unserer letzten Nacht in Kopenhagen auf.
Während einige den Abend für eine Kneipentour nutzten, erkundeten andere die Clubs der Stadt. Viel
Schlaf bot diese Nacht keinem von uns.

Was wir in diesem Moment wohl spannendes im Wandteppich der Königin im Christiansborg Palace
entdecken?

 

Sonntag, 08.10.2017

Der letzte halbe Tag in Kopenhagen begann für einen Großteil mit dem Frühstück um 7 Uhr. Andere
kamen auf den letzten Drücker und versuchten jede Minute Schlaf nach einem anstrengenden Samstag
mit zu nehmen.
Nach dem Frühstück ging es dann auch mit allen Sachen quer durch Kopenhagen Richtung National
Museum, wo wir eine „Reise durch die Geschichte Dänemarks“ erwarten durften. Von Mittelalter und
Hexenjagd über Industrialisierung bis hin zu beiden Weltkriegen informierten sich alle
TeilnehmerInnen über die vergangenen 1000 Jahre Dänemarks.
Stunden später verließen wir dann auch das Museum und liefen im Trott weiter Richtung Tivoli und
unserer Endstation der Altstadt, wo wir alle zusammen die vergangenen Tage bei einem Kaffee
ausklingen ließen. Natürlich durfte auch das obligatorische Souvenir-Shopping nicht fehlen.
Angekommen am Bahnhof bestiegen wir nun den Zug Richtung Hamburg, fuhren nochmal Zug und
Schiff, bis wir dann letztlich nach 10 Stunden Fahrt Montagmorgens in Düsseldorf ankamen. Einen
letzten Adrenalinschub lieferten neben manch nervigen Fremden in unserem Abteil auch der Aspekt,
dass man beinahe noch ungewollt einen kostenlosen Aufenthalt in Hamburg bekommen hätte….

Unsere Gruppe aus Junger Union, JuSos und zwei unverschämt gutaussehenden Junggrünen

 

Ein letzter Kaffee bei Sonnenschein, bevor uns eine zweite lange lange Zugfahrt nach Hause
bevorsteht