Am Montag haben wir uns im zakk zu einem Themenabend getroffen. „Queere Bildungs- und Jugendpolitik“ stand auf dem Programm.

Mit dem englischen Wort „queer“ (auf deutsch: komisch, anders) bezeichnen sich Menschen, die durch ihre geschlechtliche Identität oder ihre sexuelle Orientierung von der heterosexuellen Norm abweichen. Oft spricht man auch von LGBTQIA (Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*personen, Queere, Intersexuelle & Asexuelle). Wenn ihr mehr über diese und weitere queerfeministische Begriffe erfahren wollt, schaut doch mal ins Queer-Lexikon des Projekts queer@school! 😉

TA-Queere Bildungs- und Schulpolitik

Unsere Podiumsgäste: Jukka Jokela, Melanie Wohlgemuth, Kjell Herold und Nyke Slawik

Mit uns diskutiert haben Jukka Jokela, der im queeren Jugendzentrum PULS insbesondere mit Jugendlichen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte arbeitet, Melanie Wohlgemuth und Kjell Herold, die das schulische Bildungs- und Antidiskriminierungsprojekt SCHLAU Düsseldorf leiten, sowie Nyke Slawik aus dem Vorstand der Grünen Jugend NRW, die sich politisch für queere Menschen engagiert.

Vor rund 20 Interessierten haben unsere Gäste erzählt, wie sie sich in ihrer täglichen Arbeit für die Akzeptanz aller Menschen einsetzen. Ein wichtiger Punkt dabei sei es mit Vorurteilen zu brechen, so Melanie. Sie erzählt bei Workshops gerne zu Beginn drei Dinge über sich, von denen nur eines wahr ist. Am Ende des Workshops sollen die Teilnehmer*innen dann raten, welche Eigenschaft wirklich stimmt. „Oft sind die Jugendlichen überrascht, wenn ich auflöse, dass ich nicht „der Mann in meiner lesbischen Beziehung“ bin. Was das überhaupt sein soll, frage ich. Wir sind doch zwei Frauen. Ist es so abwegig, dass jede einfach sie selbst ist?!“

Alle Gäste waren sich darüber einig, dass Schulen hier als wichtiger Bestandteil des Alltags und Aufwachsens von Jugendlichen eine stärkere Vorbildrolle einnehmen muss. Durch gezieltes Hinterfragen von Vorurteilen und den offenen Diskurs über verschiedenste Lebensentwürfe soll Akzeptanz geschaffen werden – der Grundbaustein für ein empathisches Miteinander.

Durch Jugendzentren wie das PULS werden queeren Jugendlichen, die häufiger als andere von Diskriminierungen und Mobbing betroffen sind, zudem Schutzräume geboten, in denen sie sich ohne Angst entfalten und mit anderen Betroffenen austauschen können.

Besonders gefreut haben wir uns übrigens über die zahlreichen Redebeiträge aus dem Publikum. Es ist großartig, zu wissen, dass wir gemeinsam mit vielen anderen engagierten jungen Menschen an einem Strang ziehen!