Zusammen mit einem Mitglied der Grünen Jugend Neuss haben Mitglieder der Jungen Grünen Düsseldorf den Tagebau Garzweiler bei Grevenbroich im Rahmen einer Radtour besucht.
Wir wollten wissen, welche Folgen von nicht erneuerbaren Energien sich direkt bei uns vor der Haustüre abzeichnen. Wir wussten, es wird dort gegraben, und Google Maps zeigt auch ein recht großes, wenn auch nicht sehr präzises Bild vom Tagebau, doch wir wollten es mit eigenen Augen sehen.

Das Video zeigt einen überschaubaren Teil des Tagebaus. weitere Gruben, zu denen wir keinen direkten Zugang gefunden haben, waren am Horizont sichtbar. Aufgrund des Tagebau Garzweiler mussten bisher 13 Ortschaften umgesiedelt werden (das namensgebene Dorf Garzweiler sowie Reisdorf, Priesterath, Stolzenberg, Elfgen, Belmen, Morken-Harff, Epprath, Omagen, Königshoven, Otzenrath, Spenrath und Holz).

8 weitere Ortschaften plant Betreiber RWE verschwinden zu lassen:
Pesch, Lützenrath, Immerath, Borschemich, Berverath, Keyenberg, Kuckum sowie Unter- und Oberwestrich.
Deutschlandweit sind es noch einige mehr, siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_abgebaggerter_Ortschaften

Doch was außer tausender zerstörter Häuser, Wohnungen, öffentlichen Einrichtungen und Anlagen, Kirchen und Gemeindehäusern bedeutet das Abbauen und vor allem Verbrennen von Braunkohle für die Menschen in der Region neben den Zwangsenteignungen, die sie durchleben müssen?

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace belegt in einer aktuellen Studie zusammen mit der Universität Stuttgart die Gefährlichkeit von Braunkohlekraftwerken. Eines der schlimmsten steht bei Köln und bezieht (Überraschung!) seine Kohle direkt vom Tagebau Garzweiler:
https://www.greenpeace.de/themen/studie-gesundheitsfolgen-von-kohlekraftwerken

Nicht ein Husten oder gelegentliche Atemnot sind die Folgen von Braunkohleverbrennung, sondern jährlich tausende vorzeitige Todesfälle.
Für Mensch und Umwelt gibt es nur eine vernünftige Art der Energiegewinnung: die Nachhaltige.

Dazu: Die Große Koalition unterbietet die unambitionierten Ökostrom-Ziele der alten schwarz-gelben Regierung. Mit dem faktischen Ausbaustopp für Photovoltaik und Bioenergie gibt Gabriel eine Bestandsgarantie für klimaschädliche Kohlekraftwerke. Und während die Industrie von der Energiewende weiter profitiert, müssen VerbraucherInnen künftig wohl ein bis drei Milliarden Euro mehr dafür bezahlen.